Ofen im Backhaus des Heimatvereins wird erstmals nach Corona-Pause angezündet…

Endlich wieder Backtag am Heimathaus. Unter Einhaltung der Vorschriften zur Corona-Pandemie wurde dieser Backtag möglich. Riesig gefreut haben sich die Bäcker des Heimatvereins, Konrad Thies und August Heemann: Endlich mal wieder den Geruch der frisch gebackenen Brote.

Wenn ein Backtag im Heimathaus angesagt ist, gilt es umfangreiche Vorkehrungen zu treffen. Der erste Mann ist Hermann Dierker. Er ist für die Feuerung des Backofens zuständig. Das trockene Holz lagert im Holzschuppen. Mitte der vergangenen Woche begann Hermann Dierker mit den Vorbereitungen. Drei randvoll befüllte Schiebkarren Holz, Buche, Eiche und Birke gemischt, wird in den Backofen gepackt.

Mit Brennholz den Ofen vorheizen

Am Samstag wurde das Holz im Backofen angezündet. Nach rund zweieinhalb Stunden Brennzeit war die erforderliche Hitze von 250 bis 260 Grad erreicht. Noch einmal packte Dierker zwei Schiebkarren voll Holz. Mit diesem Holz wurde dann vom Bäckermeister Konrad Thies und August Heemann am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr der Backofen befüllt und nach zweistündigem weiteren Erhitzen war die benötigte Temperatur erreicht.

Zwischendurch wurden alle Back-Vorbereitungen getroffen. Da der Butterkuchen zum Backen die größte Hitze gebraucht, ist das der erste Backvorgang. Bei einer Backofen-Hitze von 220 bis 230 Grad ist der leckere Butterkuchen in sieben Minuten fertig gebacken. Eine große Hilfe bei den Vorbereitungen des Teiges ist die uralte Knetmaschine, die dem Heimatverein vom ehemaligen Neuenkirchener Krankenhaus erhalten hat. Sie wurde von den Handwerkern des Heimatvereins überholt und läuft wie am Schnürchen.

Das westfälische Bauernbrot besteht aus 90 Prozent Weizenmehl und zehn Prozent Roggenmehl. Nach dem Kneten wird die Teigmenge (750 Gramm) gewogen und von Hand geformt. Nun muss der Teig rund 20 Minuten ruhen, der anschließend Backvorgang dauert 45 bis 50 Minuten. Zuletzt wurden die Rosinenbrote gebacken, die mit 190 bis 200 Grad Hitze im Backofen auskommen und eine Backzeit von 35 Minuten gebrauchen. Rosinenbrote wiegen 550 Gramm.

Das gute, alte Bäckerhandwerk, das im Backhaus des Heimatvereins Neuenkirchen gepflegt wird, ist noch mit viel Handarbeit verbunden. Wenn auch das Kneten der Teigmasse die Maschine erledigt, so kann man bei allen weiteren Vorgängen im Backhaus die Handarbeit und schnelle Fingerfertigkeit der beiden Bäcker Konrad Thies und August Heemann bewundern.

Noch immer mit Leib und Seele Bäcker

Wenn die Bäcker mit den Händen den Teig kneten und formen, so dient das Wiegen nur der letzten Kontrolle. Die beiden Heimatvereins-Bäcker sind einfach perfekt. Sie lieben diesen schönen, uralten Beruf und sind viele Jahre nach ihrer Pensionierung noch mit Leib und Seele Bäcker. Wenn sie dann vom frischen Butterkuchen ein Stück abschneiden und probieren, dann leuchten zwei Augenpaare glücklich und zufrieden.

Die Heimatfreunde nutzten diese Gelegenheit, um den frischen Butterkuchen sowie Rosinen- und Bauernbrote käuflich zu erwerben. Leider konnte das Heimathaus noch nicht geöffnet werden. Hier bittet der Heimatverein alle Heimatfreunde noch um ein wenig Geduld, denn bei Einhaltung der Abstandsregeln hätten nur einige Gäste Platz im Heimathaus. Vielleicht ist auch das schon in einem Monat möglich.

August Heemann wiegt die Bauernbrote. Anschließend werden sie von Hand geformt

Das Backhaus wurde 2010 auf dem Gelände des Heimathauses gebaut.

Der Backofen im Backhaus braucht eine erforderliche Hitze von rund 250 bis 260 Grad.

Die Bauernbrote sind alle gleichmäßig aufgegangen.

Hermann Dierker sucht das passende Holz und füllt damit den Backofen.

Konrad Thies zeigt den gelungenen Butterkuchen. Viele Heimatfreunde nutzten die Gelegenheit, um den frischen Butterkuchen zu kaufen.