Rechtzeitig zum Erntedankfest zeigte sich Petrus von seiner guten Seite. Die Himmelsschleusen blieben geschlossen und so konnte der Erntedanktag auf dem Hof Reinke in Offlum-Brook wie geplant ablaufen. Gemeinsam hatten der Landwirtschaftliche Ortsverein, die Landfrauen, die Landjugend und der Heimatverein die Pfarrgemeinde zu einem Erntedank-Gottesdienst auf den Hof Reinke eingeladen. Es ist nicht mehr leicht, einen Priester zu finden, der perfekt plattdeutsch spricht. Pfarrer Josef Wichmann em. aus Dülmen ist so ein „Plattdeutscher“ und die Neuenkirchener sind dem früheren „Chef“ von Pfarrer Markus Thoms dankbar, dass er nach Neuenkirchen gekommen ist, um mit ihnen das Erntedankfest in der Sprache zu feiern, wie es vor vielen hundert Jahren hier üblich  war: in der plattdeutschen Sprache. Über 400 Gläubige kamen zum Hof Reinke, darunter waren auch viele Bewohner aus dem angrenzenden Haddorf und Bilk. Besonders begrüßt wurden auch die Bewohner des Antoniussiftes und auch die Kollekte war für besondere Aufgaben des Stiftes. „Häer, wi dankt för dinen Siängen, häss so rieklick us bedacht“ , sangen alle gemeinsam zum Einzug und Pfarrer Wichmann sagte zur Begrüßung, datt he sick freide, üöwer so vull Mensken,  de usse Herrgott danken willt för de Früchte, de trotz de Drügte no wassen sind. Annita Ross verkündete die Lesung und das Evangelium hatte die wunderbare Brotvermehrung zum Inhalt. Pfarrer Wichmann stellte seine Predigt unter den Leitgedanken „Ernte- danken-denken-teilen“. Für viele Menschen sei das Ernten mit Schweiß verbunden. Die Welt verkomme in Müll und Plastik und den Bauern werde zu viel Gülle angekreidet. Die Lebensmittel sind zu billig. Was noch vor zehn Jahren für die Bauern gut war, ist heute schlecht. Da helfe eigentlich nur Hoffnung und Gottvertrauen denn es heiße, nie wird Gottes Volk umkommen. Parallel zur heiligen Messe fand wie in den vergangenen Jahren eine Kinderkirche statt. Die Kinder gingen mit den Mitarbeiterinnen des Kinderkirchen-Teams in einen Nebenraum und kamen zum Vater unser wieder zur heiligen Messe. Im Nebenraum feiern die Kinder einen Kind-gerechten Wortgottesdienst. Zum Schluss des Gottesdienstes bedankte sich Sylvia Jürgens für die beteiligten Vereine beim Zelebranten  Pastor Josef Wichmann. Ein herzlicher Dank galt der Familie Reinke, die Scheune und Hof zur Verfügung stellten. Selbstgestrickte Socken gab es sowohl für Pfarrer Josef Wichmann, als auch für Pfarrer Markus Thoms. Auf den Zwischenruf von der Feuerwehrkapelle „Und wo sind unsere Socken“ kam von Sylvia Jürgens die Antwort „Zu Weihnachten“.

 

Die Landfrauen hatten nicht nur die Scheune geschmückt, sondern auch draußen einen Erntealtar errichtet

Die Feuerwehrkapelle spielte unter Leitung von Jürgen Löbbers

Über 400 Gläubige waren in der Erntedankmesse

Parallel zum Erntedankgottesdienst fand eine Kinderkirche statt

 

Zum Dank gab es von den Landfrauen für Pfarrer Wichmann ( r )selbstgestrickte Socken und „Tee fürs Herz“, Socken erhielt Pfarrer Markus Thoms ( l ).  Jürgens von den Landfrauen bedankte sich bei Ulrike Reinke

Die Landjugend sorgte für frische Bratwurst vom Grill