Wat wass et wier plasserlick bi den plattdütschken Naomiddag von´n Heimatverein bie „42“. De üöwer hunnert Heimatfründe kammen mangs ut Lachen nich herut. De Kiepenkerlchor ut Nordwalde süng nich bloos plattdütschke Leeder, se vötellten auk Dönkes un lustige Geschichten. Toiärst gaff et Kaffee und Schnittkes met Schinken und Käse. „Wie müett iärst to Kräften kuemmen“ sägg de Baas Heinz Becker und twinkerde dorbie met de Augen. Becker föng dann met de truerige Noaricht an. Ussen Frönd Herbert Schürmann iss daut, de geiht uss leed aff“, sägg Becker und alle tosammen süngen dat Heimatleed, datt Herbert Schürmann makt häff: “ Wu schön bis du Nienkiärken, du mien laiwe Heimatduorp“ un alle wassen gewiss: „Daor buowen in´n Hiemmel häff Herbert mitsungen“. Lucas Pohl, de Junge von´n Heideweg, drüeg ne plattdütschke Geschichte vüör „Bänetzken up´t Fahrrad“. Bänetzken wass nen düftig Kiärlken. He wass acht Jaohre aolt und kreeg dat iärste Zeugnis un van Opa nen Fahrrad äs Belohnung, Bänetzken namm dat Fahrad und dreihte siene Runden üm de Schoppe. Opa kiek em bie siene Runden to. Up eenmaol harr he de Föte up de Lenkstange un he sägg to Opa “Nu mak ick gaas wat Extras“. Äs de Junge nich wier kamm, keek Opa nao un Bänetzken kamm em inne Möte. He schüöw sien Fahrrad un sägg mit de Hand vöürn Mund „Opa, nu ne Runde ohne Tiäne“. Gemeinsam sangen alle „Sett´t  ju alle dicht bineen, laot ju nich lang flakteeren“. De  Lüde wäd vandage immer öller, aower bloos de, de immer Knabbeln und Roggenbraud iätt´t un Miälk drinkt. Der Dichter Heinrich Heine schrieb viele wunderschöne Gedichte, aber auf plattdeutsch klingen sie noch viel inniger, so auch „Ick weet nich watt sall datt bedüden, datt ick so trurig bin, een Märchen ut uraollen Tiieten, datt gaiht mie nich ut´t Sinn“. Schön ist auch das Lied von dem „Möndken hinter dem Tönken“ und herzlich gelacht wurde bei „Max und Moritz“ und der Frau Bolle, deren Eier erst nach Behandlung von Federn und Hühnerkot zu Bioeiern werden. “Wenn hier nen Pott mit Baunen steiht un daor nen Pott mit Brie, dann laot ick Brie un Baunen staohn un danz mit miene Marie“ hieß es in einem Lied. Der Pastor predigte und Hiärm, der Schützenfest gefeiert hatte, schlief in der Kirche wie ein Murmeltier. „Hiärm“ rief der Pastor und dieser wurde wach und rief „Eene Runde för alle“. Der Kiepenkerlchor sang eines der schönsten Liebeslieder aus dem hohen Norden „Datt du mien Leevsten büss“ und gleich hinterher kam „Mak doch nich son suer Gesicht, Blomen wasst gewiss auk an dienen Weg un wennt bloos nee aolle Dissel is“. Aus „Rote Rosen“ wurden „Rosarote Rosen“ und mit dem „Danz op de Deel“ und „Gued Gaohn“ verabschiedeten sich die Kiepenkerle, vorher gab es aber roch Riesenbeifall. Heinz Becker gab den Heimatfreunden noch ein Dönken mit auf den Heimweg. Der Ehemann träumte nachts und rief laut den Namen „Erna“. Die Ehefrau fragte nach und der Mann sagte, das hätte nichts zu sagen, Erna sei das Pferd des Nachbarn. Spät  abends klingelte das Telefon und als der Mann fragte, wer denn dran sei, sagte seine Frau „Erna, das Pferd des Nachbarn“


Lucas Pohl erzählt von Bännetzken

 

Über 100 Gäste kamen zum plattdeutschen Nachmittag des Heimatverein

Der “ Kiepenkerlchor Nordwalde“ sang unter anderem “ datt du mien Leevsten büss “ .

 

Vorsitzender : Heinz Becker