Nach Landersum, dort wo Neuenkirchen am schönsten ist, strömten die Menschen am Sonntagmorgen hin. Der Landwirtschaftliche Ortsverein, Landfrauen, Landjugend und der Heimatverein hatten mit der Pfarrgemeinde St.Anna zum Erntedankfest eingeladen.Die große Scheune der Familie Krümpel mit Blick auf die fast endlosen Äcker und Felder waren der passende Ort, um dem Herrgott Dank zu sagen für die Erntegaben des Jahres.Weit über vierhundert Erwachsene und Kinder feierten mit Pfarrer Markus Thoms den festlichen Dankgottesdienst, der von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen musikalisch gestaltet wurde.Pfarer Thoms stand die Freude über diesen so gut besuchten Erntedankgottesdienst ins Gesicht geschrieben.“Es ist ein herrliches Bild, von hier vom Altar aus in so viele Gesichter zu sehen“, freute sich der Pastor. Die Landfrauen hatten die Scheune mit Blumen und Erntegaben geschmückt. Parallel zur heiligen Messe fand wie im vergangenen Jahr eine Kinderkirche statt. Die Kinder gingen nach dem Kyrie mit den Mitarbeiterinnen des Kinderkirch-Teams in einen Nebenraum, um einen Kind gerechten Wortgottesdienst zu feiern. Zum Vaterunser kamen die wieder, um mit allen Gläubigen die Eucharistie weiter zu feiern.In seiner Predigt sagte Pastor Markus Thoms, dass die Ernte nach der langen Dürreperiode anders als gewohnt ausgefallen sei. Den Menschen wurde vor Augen geführt, dass die Natur nicht unerschöpflich sei.Thoms zitierte den berühmten Song von Rudi Carell „Wann wirds mal wieder richtig Sommer“. Es gab eine Zeit, in der dieses Lied durch alle Hitparaden geisterte, eine Zeit, in der das Lied hochaktuell war. Man erinnert sich an verregnete und nasskalte Sommer. Nach dem erlebten Jahrhundertsommer, klingen solche Erinnerungen fast wie ein Märchen.Vor allem, wenn man den Meteorologen Glauben schenken darf, dass dieser Sommer nicht der letzte seiner Art gewesen sei.Thoms rief alle auf, sich der Verantwortung bewusst zu werden und mit Gott und vor Gottes Angesicht umsichtig ans Werk zu gehen. Wenn man bewusst einkaufe, könnten viele Tonnen Lebensmittelabfälle vermieden werden.Mit dem Einkaufsverhaltensstimme der Käufer selbst, welche Produktionsformen unterstützt werden und ob die bäuerliche Landwirtschaft eine Zukunft habe. Der Erntedanksonntag biete die Möglichkeit einer Zäsur, einem Innehalten.18 Millionen Tonnen Lebensmittelabfall landen jährlich in Deutschland im Mülleimer. Die Schöpfung zu bewahren, sie zu behüten und zu bebauen sei unser aller Auftrag. Gott mache den Menschen zum „Concreator“, zum „Mitschöpfer“.Er baut die Schöpfung gleichsam mit den Menschen zu Ende, so wie ein Vater etwa aus Holzklötzchen mit seinem Kind etwas baut. Allen sollte klar sein, dass die Schöpfung kein Spiel sei.Gott habe alle in die Verantwortung genommen, und das mit gutem Grund. Die Welt ist Gottes Schöpfung und ihm gehört sie auch. Den Menschen ist sie nur anvertraut und diese sollen sie nicht nur hegen und pflegen, sondern mit Gott zusammen zu seiner Vollendung führen.Zum Schluss des Gottesdienstes dankte Pastor Thoms allen, die diesen Erntedankgottesdienst ermöglich hatten, den beteiligten Vereinen und besonders auch der Familie Krümpel.Die Kollekte war für besondere Aufgaben des „Franz-Wolters-Hauses“ in der Marienstraße bestimmt.Silvia Jürgens und Marita Sandmann überreichten Maria und Josef Krümpel Blumen und ein süßes Präsent.Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ fand dieser eindrucksvolle Gottesdienst seinen Abschluss. Anschließend blieb noch Zeit für ein „nach kirchliches Stündchen“ mit vielen Begegnungen und Gesprächen.Hier war es die Landjugend, die für leckere Grillwürstchen und Kaltgetränke sorgte.