Gut, dass der Erntedankgottesdienst nicht in der „halben S t. Anna-Kirche“, sondern in der geräumigen Scheune von Anne und Antonius Brink gefeiert wurde. Über 400 Gläubige hätten in der Hälfte von St. Anna keinen Platz gefunden. Die Landfrauen hatten die Scheune schön geschmückt und besonders gelungen war am Eingang der Scheune der Platz mit den verschiedensten Erntegaben.“Marja, Marjo, watt nen Lüde up´n Hoff“, sagte zur Begrüßung Pfarrer em. Josef Wichmann aus Dülmen, der die plattdeutsche Sprache noch fließend spricht. „Van Dage will wie usse Herrguott danken för all datt, watt he dütt Jaohr wier wassen laoten häff. Wenn wie datt alle so bekiekt, dann müett wie säggen, datt is alle goutt wourden. Tosammen süngen alle „Nu danket all Guod un brängt öhm Ehr, ich Mensken in de Wiält“. Dat Evangelium was von de Heilung von de Utsätzigen. Tain Lüde häff usse Herrguod heelt, aower bloß eenen kuam wier un häff sick bedankt. Pastor Wichmann sägg, man kann nich bloß watt kriegen, man mott auk wier schenken. Jedes Jaohr wäss watt wier un wie alle könnt liäwen, weil andere för uss watt makt. De Pastor vertellte noch ne schöne Geschichte von datt Schenken. In de Strootenbahn satt nenn ölleren Mann mit ne grauten Rausenstruk in de Hand. Kiegenüewer satt ne junge Frau, de keek

em immer wier an und dann up de Blomen. De Mann namm denn schönen Rausenstruk und gaff de de junge Frau un sagg: Hier niehm män, miene Frau häff dao nix ümbie. Die junge Frau bedankte sich und sah, dass der Mann am Friedhof den Bus verließ. Der Mann ging dort zum Grab seiner Frau, lächelte und sagte:“De junge Frau häff sick so freit un du häss jä noch frischke Blomen! Diese Geschichte sagt uns, so Pfarrer Wichmann, dass zur Dankbarkeit auch Abgeben und Schenken gehört. Abgeben an Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Menschen, die Hunger haben und nicht wissen, wie sie den nächsten Tag überleben können.

Das Schlusslied agen alle gemeinsam: Häergott graut is diene Macht, leiwe Häär wi willt di priesen.Mag de heele Wiält vergaohn, diene Macht de bliff bestohn!

Die Vertreter von Heimatverein, Landwirtschaftlichen Ortsverein, Landfrauen und Landjugend bedankten sich bei Pfarrer Wichmann, der aus Dülmen angereist war und den Eheleuten Anne und Antonius Brink für die Gastfreundschaft. Bei Grillwurst und einigen Kaltgetränken wurde auf dem großen Hof noch ein wenig geplaudert  und viele Teilnehmer äußerten ihre Freude über die gelungene Veranstaltung in der St. Anna-Gemeinde.

 Zu den Fotos:

Die Landfrauen hatten vor und in der Scheune festlich dekoriert

 

Die Musiker der Feuer  begleiteten musikalisch die plattdeutsch gesungenen Lieder

Die Kinderkirche war in einem Nebenraum

Die an der Organisation der Erntedankmesse beteiligten Vereine bedankten sich  bei Pastor Josef Wichmann und Anne und Antonius Brink als Gastgeberfamilie

 

Für die Verpflegung sorgte die Landjugend