Johann Conrad Schlaun gehörte zu den bekanntesten Baumeistern seiner Zeit. Aus seiner Hand stammen auch die Entwürfe von Schloss Clemenswerth, das die Neuenkirchener Heimatfreunde am Donnerstag im Rahmen eines Halbtagesausfluges besuchten. Um es gleich vorweg zu sagen: Es war ein spannender und interessanter Nachmittag mit vielen neuen Eindrücken. Dazu gab es das passende Sommerwetter. Die aus dem zentralen Hauptschloss und acht Pavillons bestehende Anlage von Clemenswerth gehört zu den Hauptwerken des westfälisch geprägten Barock und  fand die ungeteilte Bewunderung der Mitglieder des Heimatvereins Neuenkirchen. Der Kurfürst Clemens-August erbaute dieses Jagdschlösschen am Rande seines weit verstreuten Herrschaftsgebietes. Dieser Kurfürst in auch in Neuenkirchen kein Unbekannter, baute er doch mit am Max-Clemens-Kanal.   Einmalig ist der nahezu kreuzförmige Grundriss. Die Fenster sind so angeordnet, dass sie in die acht Sichtschneisen der Außenanlagen hinausführen. Imposant ist der achte Pavillon im Norden der Anlage. Hier ist die ebenfalls von Schlaun entworfene Schlosskapelle, prunkvoll, wie es der damaligen Zeit entsprach. Interessant ist auch der Klostergarten, in der einst die vom Kurfürsten berufenen Kapuzinermönche  beteten und arbeiteten. Die barocke Pracht der Gebäude lässt auch heute noch den unermesslichen Reichtum seiner Bewohner erahnen: Französische Seidentapeten, aufwendig gearbeitete Fußböden, barockes Geschirr und Gemälde. Schloss Clemenswerth gehört mit Recht zu den sehenswerteste Kulturdenkmälern Norddeutschlands. Ein herzlicher Dank des Vorsitzenden Heinz Becker und der Beifall der Heimatfreunde galt Erich Adiek, der auch diese Fahrt wieder vorbereitet hatte.

 Zu den Fotos:

Der Neuenkirchener Heimatverein organisierte die Halbtagsfahrt nach Schloss Clemenswerth

Die Heimatfreunde bewunderten die barocke Pracht des Jagdschlosses

Prunkvoll ist die Schlosskapelle