„Usse aolle Schooltied“ war das Thema des Küernaomiddages des Heimatvereins am Freitag im Heimathaus. „Kiekt ju denn Büern no eenmol an, Mitte März wätt he affbruoken´, informierte der Heimatvereinsvorsitzende Heinz Becker die Heimatfreunde über die baulichen Veränderungen und versprach gleichzeitig, dass der große Raum mitten im Heimathaus dann rund 50 Personen fasst. Zurzeit werden die Toiletten renoviert und Behinderten gerecht umgebaut.  Zunächst gab es Kaffee und Plätzkes und danach eröffnete Heinz Becker die Erzählerrunde. Bännätzken moss in de Schoole un es et sowiet wass, sorterte he sienen Tornister, tellde de Griffel un putzte de Tofel blank. Der Lehrer fragt Bännätzken gleich „das Hemd aus der Hose“: „Wo wohnt dein Vater – Bie usse Mamma“ sagt Bännätzken und als er gefragt wird, was sein Vater so macht, antwortet er:“He kiärt manges die Diäl aff“ Auf den Vorschlag von Bännätzken „Lot mie no Hus, dann kriegs du auk mien Schinkenbudderbraud“, ging der Lehrer nicht ein.

Diese Geschichte war wie „Wasser auf die Mühlen“ von Heinz Becker und Heinrich Hüwe, beide Kinder der Dorfbauerschaft. Sie besuchten das „Feldgymnasium in St. Arnold“ (die alte Feldschule) mit 180 Kindern in vier Klassen. Es war die Zeit, als die Lehrer noch eine „gute Handschrift“ hatten, dass die Ohren davon warm wurden. Wenn der Lehrer „Knickebocke“ trug, war das ein untrügliches Zeichen für gute Laune, erinnert sich Heinrich Hüwe und auch an die selbst verpassten „Freistunden“. Nicht immer gingen die Jungs nach einer Beerdigung wieder gleich zur Schule, sondern sie spielten lieber Fußball auf dem Hof Tebbe und riskierten eine Tracht Prügel. Es wurde sogar in der Feldschule gestreikt (Wenn alle gehen, ist der Lehrer doch allein) und das ein Schulweg bis zu drei Kilometer lang war und es weder Schulbusse noch Autos gab, hat niemand geschadet. Herbert Schürmann  erinnerte sich an die Zeit, als in der Klasse über die verschiedenen Zeiten gesprochen wurde. Sagte die Lehrerin was ist das für eine Zeit, wenn ich sage  “Ich werde heiraten“, sagt Fritzchen „Höchste Zeit“. Schürmann sprach von „de Frierie in´n Haiduw“ und behauptete, dass die Küsschen von einem Mädchen mehr ziehen als 40 Pferde. Elternsprechtage hießen früher „Mütterberatung“, weil dazu nur Mütter kamen. Übrigens heißt der Schutzpatron der schlechten Schüler „Vierminus“. Maria Flüthmann und Annita Roß erzählten aus „Omas und Opas Schooltied und schließlich kam auch noch der Schulrat, der mit den Schülern über das Alte Testament und den Sündenfall sprachen. Vorher allerdings hatte der Lehrer den Schülern „eingetrichtert“, nach jedem Satz „Herr Schulrat“ zu sagen. Fragt der Schulrat Fritzchen, was sagte Gott nach dem Sündenfall  zu der Schlange. Fritzchen:“Auf dem Bauch sollst du kriechen, Herr Schulrat und Staub fressen alle Tage deines Lebens, Herr Schulrat.  

Die Heimatfreunde hatten viel Spaß beim Erzählen über die alte Schulzeit

Die Erzählerrunde mit Heinz Becker

Heinrich Hüwe mit Karl-Heinz Wehning

Herbert Schürmann   Anita Roß    Maria Flüthmann