War das eine schöne Adventsfeier des Heimatvereins mit 120 Teilnehmern im Saal der Gaststätte Thie „42“. Die Unterhaltung war dreisprachig –hochdeutsch, plattdeutsch und über andere- und wie sagte Vorsitzender Heinz Becker scherzhaft „De Mussik spielt sogar plattdütschk“. Der 2. Vorsitzende Michael Lürwer eröffnete den Reigen mit dem Gedicht „Ich wünsch Dir Zeit“ wo es unter anderem heißt: Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen, und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen. Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben. Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben. Nach zwei gemeinsam gesungenen Liedern „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „Makt haug de Düör“ erzählte Herbert Schürmann in plattdeutscher Sprache vom Advent. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken kam der plattdeutsche Nachwuchs zum Zuge. Der 13jährige Simon Krietenbrink erfreute mit einem plattdeutschen Nikolausgedicht, aber auch mit diesem uralten Gedicht „Sunne Klaos den hilgen Mann treckt sinen besten Tabberock an, ritt dormit no Amsterdam, von Amsterdam no Rheine, von Rheine no de Kluse, von de Kluse no usse Brautschapp, Nikolaus in nen Schmachtlapp“. Da sage doch einer, unsere Jugend kann kein Plattdeutsch, freute sich Heinz Becker. Helga Rabbers erzählte die Geschichte vom Adventskalender mit den besonderen Türen. Dahinter versteckten sich keine Schokoplätzchen, sondern Worte und Begriffe wie Liebe, Frieden und Menschlichkeit, auf die es im Leben ankommt. „Der Junge von nebenan“ ist in den Augen der Nachbarn ein Nichtsnutz mit langen Haaren und knatterndem Moped. Plötzlich entdecken die Nachbarn die menschlich gute Seite des „Nichtsnutz“, der zum Beispiel der kranken Oma vorliest. Herbert Schürmann erzählt die Geschichte vom Kriegswinter 1943 in Russland. Am Heiligen Abend sitzen die Soldaten bei 30 Grad Kälte im Bunker zusammen und wie sie von gellenden Schreien einer werdenden Mutter erschreckt werden. Das Kind wurde geboren und gemeinsam singen alle „Stille Nacht, heilige Nacht“ in deutscher und russischer Sprache. Maria Flüthmann erzählt die Geschichte von „Schiärensliepers Dank“ (Scherenschleifers Dank), der für seine Schleifarbeiten mit Naturalien belohnt wird und der sich anschließend mit der Trompete und Weihnachtsliedern bedankt. Weiter ging es mit den Erzählungen von Annita Ross, die vom Wochenendeinkauf berichtete und Heinz Becker`s gestohlenem Weihnachtsbaum, der aber im Waschraum nur versehentlich mitgenommen wurde. Zum Abschluss des Nachmittags gab es einen lustigen Schlagabtausch der „Plattdeutschen“ Maria Flüthmann, Annita Ross und Heinz Becker. Die Pointen prasselten und die Heimatfreunde erlebten ein wahres plattdeutsches Gewitter. Predigt der Pastor auf der Kanzel:“In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen“. Da sagte der Schäfer, der mit seinem Hund zuhört: „Kuomm Rrex wie gaoht, usse Pastor giff vandage wier mächtig an. De häff jä bloos twee kleine Zimmerkes“. Gemeinsam sangen alle Heimatfreunde: „Häörst Du´t et kloppet an de Düör. Christus is gebuoren, süs was du völuoren.“
Termin:
Das Weihnachtsliedersingen ist am Freitag, 30. Dezember 2016, um 15 Uhr, nicht im Heimathaus, sondern im Karl-Leisner-Haus.
Vorsitzender Heinz Becker
Michael Lürwer
Herbert Schürmann
Helga Rabbers
Auch bei der Adventsfeier des Heimatvereins war der Saal wieder voll.
Simon Krietenbrink
Annita Ross ( l ) und Maria Flüthmann
Die Musikanten Alfons König und Karl Wagner besorgten den musikalischen Part