Die plattdeutsche Lesung mit weihnachtlichen Gedichten und Geschichten des Heimatvereins und des Verkehrsvereins am Sonntagnachmittag kann man als gelungen bezeichnen. Mit Klaus Thoss und Stefan Schulte waren zwei ausgezeichnete Rezitatoren von der Literarischen Bühne Rheine im Neuenkirchener Heimathaus und sie brachten weihnachtliche Gedichte und Geschichten von Augustin Wibbelt, Ottilie Baranowski, Josef Winckler und Felix Timmermanns zum Besten. Mal waren die Geschichten im feinsten Hochdeutsch und dann wieder im deftigen Plattdeutsch. Die Heimatfreunde konnten sich ganz entspannt zurücklehnen und von dem Gebäck naschen, das die fleißigen Frauen des Heimatvereins gebacken hatten. Es gab aber nicht nur Plätzchen, sondern auch Glühwein in zwei verschiedenen Variationen. Denn eenen mit Schuss göng bäs in de kleinen Teene und den annern ohne Schuss bleew vör de Teene stohn un wass aower auk lecker. Stefan Schulte, der Lehrer vom Arnold-Janssen-Gymnasium, ist ein „perfekter Plattdeutscher“, das er gleich beim ersten Gedicht von Paula Wilken unter Beweis stellte:“Stiäkt de Lüchtkes an, et iss so kaolt in düsse Wiält“.August Wibbert schrieb wunderschöne Geschichten, so auch die von „de Frönde Heitkamp un de Magister, de sick verkracht häbt. Watt sonne dicke Liärwerwurst un nen Krügsken Steinhäger nicht alles bewirken küennt, datt Wiehnachten alls wier inne Riege kümp. Schön und zu Herzen gehend die Geschichte des flämischen Dichters Felix Timmermanns, der vom Nikolaus und seinem Knecht Ruprecht erzählt. Ein Lacher auch zum Schluss des Nachmittags. Weil die Geschäftslage gut war, wollte der Betriebsinhaber ein besonders schönes Betriebsfest veranstalten. Sagt die Frau zu ihrem Mann:“Wie ladt nich bloß die Mannslüde un iähre Frauen in, nä auk iähre Kinner süllt doabie sien“. Also diktiert der Chef am nächsten Morgen seiner Sekretärin folgende Bekanntmachung: „Zum Betriebsfest sind neben den Männern nicht nur die Frauen, sondern auch ihre nicht schulpflichtigen Kinder eingeladen. Ehepaare, die keine Kinder haben, können ihre Enkel mitbringen. Noch nen gueden Rootschlag ton Schluss: „Holt den Kopp kaolt un de Föte warm, datt  mäk denn besten Dokter arm“. Heinz Becker, Vorsitzender des Heimatvereins, bedankte sich bei den Gästen von der Literarischen Bühne Rheine und die Heimatfreunde unterstrichen diesen Dank mit herzlichem Beifall.

   Das Heimathaus war gut besetzt bei der plattdeutschen Lesung mit weihnachtlichen Gedichten und Geschichten

 

Stefan Schulte und Klaus Thoss rezitierten Gedichte und Geschichten von Wibbelt, Baranowski, Winckler und Timmermanns.