Die St. Anna-Pfarrgemeinde feierte mit Pastor Markus Thoms in der ehemaligen Scheune von Wessels-Eilting eine festliche Erntedankmesse, die von Mitgliedern des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen musikalisch gestaltet wurde. „Es sind über 300 Gläubige heute Morgen hier“, freute sich eingangs Pastor Thoms und dankte allen die dazu beigetragen haben, „Dass wir den Gottesdienst so feiern können“. In seiner Predigt ging der Pastor auf das Evangelium des Tages ein, von der Heilung der zehn Aussätzigen und dass nur einer zurück kam, um Jesus zu danken. „Das ist eigentlich ein starkes Stück“ folgerte Pastor Thoms „und zu vergleichen mit der heutigen Zeit“  Die Ernte des Jahres ist eingefahren und unsere Antwort sei, dem Schöpfer Danke zu sagen. Was durch die Arbeit viele und den Segen Gottes über viele Monate gewachsen sei, liege nun in Speichern und Kühlschränken. Hierfür sein Gott gedankt und auch allen Bauersfamilien, die trotz mancher Rückschläge eine einigermaßen befriedigende Ernte einbringen konnten. Auf den ersten Blick scheine alles wie früher zu sein, stellt Thoms fest. Nach einer historisch langen Phase des wirtschaftlichen Wachstums haben wir eigentlich vergessen, wie privilegiert und gesegnet wir waren und immer noch sind. Jedoch es bröckelt der wirtschaftliche und politische Zusammenhalt der Europäischen Gemeinschaft. Im Osten wachse die Sorge, dass Krieg und Gewalt sich ausweiten und viele Menschen such Schutz vor Terror und Krieg. Pastor Thoms sprach aber auch von den Ängsten auf den Bauernhöfen, wenn die Erträge nicht reichen um den Hof weiter zu führen. “Geiz ist nicht geil“ rief der Pastor den Gläubigen zu, denn 40 Cent seien nicht genug für einen Liter Milch und man solle beim Einkauf  auch einmal daran denken, ob der Preis für ein Produkt ausreichend sei. „Lassen wir das Evangelium an uns heran“ sagte Thoms und stellen wir uns die Frage „Wie gebe ich mich im alltäglichen Leben“ Das Erntedankfest sei schon ein Anfang, mit den Mitmenschen ins Gespräch zu kommen. Das höchste Gut der Christen ist die Freiheit, missbrauchen wir sie nicht mehr, als wir es schon tun“. Mit Gottvertrauen, Mut und Demut könne vieles gelingen. Gott habe den Menschen die Welt anvertraut, gestalten wir sie zum Wohle der Menschen, schloss der Pastor seine Predigt.

Pastor Thomas bedankte sich bei den Landfrauen,  der Landjugend, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein, der

Feuerwehrkapelle und dem Heimatverein für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes. Auch das versprach der Pastor: Nach dem hochdeutschen Erntedank in diesem Jahr, folgte im kommenden Jahr wieder eine plattdeutsche Erntedankmesse. Nicht gesagt hat er allerdings, ob er bis dahin der plattdeutschen Sprache mächtig ist, oder ob er an einen plattdeutschen Mitbruder gedacht hat.. 

Auf diese Nachricht des Pastors warteten eigentlich schon lange alle Neuenkirchener. „Nach Allerheiligen werden wir in der St. Anna-Kirche umziehen – hoffentlich das letzte Mal“ versprach Pastor Thoms. Dann sind die Arbeiten soweit im vorderen und mittleren Teil der Kirche fertig gestellt und es braucht nur noch der hintere Teil der Kirche renoviert werden.

 

Ein Gabenaltar am Eingang der Scheune mit den Früchten des Feldes

 

Die Scheune war bis auf den letzten Platz besetzt

 

und bei dem guten Wetter konnten viele  noch draußen sitzen.

 

Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr übernahm den musikalischen Part

 

Pastor Markus Thoms feierte mit über 300 Gläubigen das Erntedankfest

 

Nach dem Erntedank für die Seele, gab es auch etwas für das leibliche Wohlbefinden.

Fotos: Altenhülsing