-ba-Neuenkirchen Am Sonntag war der „Tag des offenen Denkmals“ und aus diesem Anlass veranstaltete der Heimatverein Neuenkirchen einen Aktionstag und auch alle Räume des Heimathauses mit den unzähligen Zeitzeugen aus vergangenen Jahrhunderten waren für die Besucher geöffnet. So ganz nebenbei wurde auch ein kleines Jubiläum gefeiert. Vor 15 Jahren, auch am „Tag des offenen Denkmals“, wurde das Heimathaus seiner Bestimmung übergeben. Rechtzeitig zum Aktionstag erstrahlte auch die alte Scheune im neuen Glanz. Unzählige Stunden hat die Handwerkergruppe an dieser Fachwerkscheune gearbeitet, die sich ausgezeichnet in das Gesamtbild der Heimathausanlage einfügt.  In den nächsten Wochen wird hier die Holzschuhmacherei untergebracht. Das Holzschuhmacherhandwerk gehörte früher neben der Textilindustrie zu den wichtigsten Erwerbsquellen der Gemeinde. Es gab in den Bauernschaften nicht nur die „Ein-Mann-Betriebe“, sondern es gab auch vier größere

Holzschuhmacherbetriebe, und zwar Heilen & Korte, Tümmers, Ruhwinkel sowie die beiden Klumps-Betriebe im Künhok und an der Mesumer Straße.

Wieder einmal hat der Heimatverein seinen  guten Draht zu Petrus unter Beweis gestellt. Bei herrlichem Sommerwetter konnten alle Aktionen draußen durchgeführt werden. Wenn es den Besuchern zu warm wurde, ging es in den Schatten des Heimathauses und auch hier war ein ständiges Kommen und Gehen. Vor allem wurden am Sonntag auch die vielen Fotoalben über die verschiedensten Veranstaltungen und Geschehnisse in der Gemeinde, die von dem verstorbenen unvergessenen August Janning hergestellt wurden, besichtigt. Ehrenvorsitzender Erich Krukkert und 2. Vorsitzender Michael Lürwer leiteten die Führungen durch das Heimathaus.

Die kleinsten Besucher zog es am Sonntag zum Luftballonkünstler Wim Wolke. Er stellte die tollsten Gebilde her und die Kinder waren begeistert. Es fehlten noch Seilchen zum Springen? Kein Problem. In Minutenschnelle hatten die Männer der Handwerkergruppe das passende Seil in der gewünschten Farbe gedreht. Die Bauern- und Korinthenbrote, die im Backhaus von Konrad Thies und August Heemann gebacken wurden, waren sch on am frühen Nachmittag ausverkauft. Das Flechten von Stühlen zeigten Hermann Feldmann und der Wettringer Albert Janning. Zwei Heimatfreunde aus Recke zeigten, wie man Körbe aus Weiden anfertigt. Ganz schön ins Schwitzen kamen Agnes Krümpel, Erich Adiek und Rudolf Flüthmann beim „Buttern wie zu Omas Zeiten“. Die Buttermilch wurde anschließend mit Früchten verfeinert und bei der „guten Butter“ war Werbung überflüssig. Diese war begehrt wie immer. Der Oldtimerclub Ackergäule brachte Korn, Trecker und Drescher mit. Besonders für die jungen Zuschauer war das interessant, denn  sie kennen nur die Mähdrescher. Den musikalischen Part übernahm während des Nachmittags die Feuerwehrkapelle unter Leitung von Ulrich Kleim. Heinz Peter Jansen aus Steinfurt zeigte die alte Kunst der „Brandmalerei“ und Frau Weiser handgefertigten Schmuck. Auch dabei der „Fairtrad-Eine-Welt-Laden mit Produkten aus fairem Handel. Wenn die Besucher alle Stände und Sehenswürdigkeiten in Augenschein genommen hatten, meldete sich Hunger und Durst. Die Bratwürste schmeckten lecker und auch das ein und andere Erfrischungsgetränk –es durfte auch ein kühles „Gezapftes“ sein, war willkommen. Der Aktionstag war Dank der Zusammenarbeit von Vorstand und Handwerkergruppe ein voller Erfolg. Vorsitzender Heinz Becker war hoch zufrieden und strahlte mit der untergehenden Sonne um die Wette.