Der Heimatverein hatte sich für seinen Jahresausflug den bisher mit knapp 30 Grad heißesten Tag ausgesucht. Macht nichts, meinten lachend einige Heimatfreunde, die an den Ausflug des vergangenen Jahres nach Havixbeck zurück dachten, damals waren es 38 Grad im Schatten und keiner ist umgefallen. Um es schon vorweg zu sagen: Es war für alle 44 Fahrteilnehmer ein Tag voller Erlebnisse und Überraschungen. Nach zwei Stunden Fahrt war das erste Ziel des Ausfluges erreicht. Die Besichtigung der Miele-Werke stand auf dem Programm und am Werkseingang wurde die Reisegesellschaft in zwei Gruppen aufgeteilt. Zwei ehemalige Firmenangestallte informierten die Heimatfreunde über das am 1. Juli 1899 von Carl Miele und Reinhard Zinnkann gegründete Unternehmen. Es war zunächst die „Zentrifugenfabrik Miele & Cie“, die ihren Betrieb in einer ehemaligen Säge- und Kornmühle im benachbarten Herzebrock aufmachten. Heute zählt das von den Nachfahren der Firmengründer in vierter Generation geführte Familienunternehmen zu den weltweit bedeutendsten Herstellern von Haushaltsgeräten mit rund 17.000 Mitarbeitern weltweit. Erstes Miele-Produkt der jungen Firma war die handbetriebene Milchzentrifuge »Meteor«, die mit 11 Mitarbeitern produziert wurde und sich trotz großer Konkurrenz am Markt durchsetzte. Bereits ein Jahr später wurde das Produktangebot um eine Holzbottich-Buttermaschine erweitert. In dieser Maschine schlägt ein Drehkreuz, von einem Schwungrad mit der Hand angetrieben, den Milchrahm. Die Buttermaschine bildete dann auch die Grundlage für das nächste Produkt: Die Holzbottich-Waschmaschine, die damals ebenfalls von Hand angetrieben wurde. Damit wurde Miele zum Hersteller von Haushaltsgeräten. Bereits 1904 entwickelte Miele eine Waschmaschine für Kraftantrieb, lange bevor elektrischer Strom im privaten Bereich verbreitet war. Miele entwickelte 1910 einen mechanischen Wäschewringer. Im Sommer 2003 wurde das firmeneigene Elektronik-Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Miele setzt damit in der Hausgeräte-Elektronik vor allem auf Eigenentwicklungen. Die gute Entwicklung der Mielewerke mag auch an der Firmenpolitik liegen. Die Mielewerke arbeiten nur mit eigenem Kapital. Wie der Sprecher mitteilte, wurde noch nie in den über 100 Jahren Fremdkapital benötigt. 2007 lief der 20-millionste Waschvollautomat in Gütersloh vom Band. Nach so viel Information und einem Rundgang durch alle Abteilungen des Hauses war das Mittagessen in der Werkskantine wohl verdient. Am Nachmittag  waren die Heimatfreunde im „gastlichen Dorf“ in Delbrück. Hier hat die Besitzerfamilie ein Ensemble verschiedener original restaurierter Bauernhöfe aus dem 16. und 18. Jahrhundert, welche am Dorfteich gelegen, eine eine gute alte Zeit erinnern sollen. Einmalig auch die Gesangseinlagen des Besitzers im Backhaus und besonders auch im Weinkeller. Hier zeigteen die Neuenkirchener Heimatfreunde, dass sie auch gesanglich gut drauf sind. Der schöne Abschluss war in der Hirtenkapelle des „gastlichen Dorfes“ mit dem Altar aus einer Futterkrippe und dem Kreuz aus uralten Eichenholz. Müde, aber aum viele Eindrücke und Erlebnisse reicher, kamen die Heimatfreunde am späten Abend in Neuenkirchen an. Ein herzlicher Dank galt Erich Adiek, der diese Fahrt ausgezeichnet vorbereitet hatte.

 

 

44 Heimatfreunde erlebten einen ereignisreichen Jahresausflug mit vielen Überraschungen

  

 Im Weinkeller wurde nicht nur probiert, sondern auch gemeinsam gesungen