Plattdeutscher Nachmittag bei „42“

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De Saal bie „42“ was Sunndag vull bin´n plattdüütschken Naomiddag von´n Heimatverein. De Baas Heinz Becker

strahlte üöwer beide Backen, äs he de vullen Lüde sög. He bedankte sick auk bie de

beiden „plattdüütschken Lährers“ Erich Krükkert un Herbert Schürmann, denn de brengt

de Kinner datt Plattdüütschke bie. Becker freide sick, datt de plattdüütschke Sprooke auk

de Kinner gefällt.

 

Rechtzeitig hatte Bernhard Thies dem Saal  ein neues Qutfit verpasst. Viele alte Fotos aus

der Geschichte der Familie

Thies-Kaulinglöbbers im Großformat schmücken nun die Wände.

 

Herbert Schürmann brachte Heiteres  vom Heimatdichter Natz Thier und viele Heimatfreunde im

Saal erinnerten sich an das Lied,

das der unvergessene Franz Cosse so oft auf der Bühne gesungen hat: “Un dann satten wie

tosammen an de aolle Kuhle un ick

gaff die nen Mülken up die Muhle“.  Anita Ross und Margret Flüthmann kamen als Libbet und

Katrin und erzählten ihre Erlebnisse

–unter anderem auch vom Schlachten und „Schwienepriesen“ auf plattdeutsch.

 

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Anita Ross und Margret Flüthmann

Einen guten Ruf im Münsterland haben die „singenden Kiepenkerle“ Reinhard Dahlmann

und Karl-Heinz Stevermüer. Schon vor 5 Jahren begeisterten sie die Neuenkirchener

Heimatfreunde. „Schmiet wegg, hahl die watt Niees“, sangen die beiden Kiepenkerle

und alle sangen begeistert mit. Die Kiepenkerle trinken nur an Tagen, die am Ende

ein „g“ haben und Mittwochs, verrieten die beiden„und was wirklich Spaß macht, tut einem

nicht leid“. Dönkes und Lieder gab es nun im Wechsel und den Heimatfreunden gefiel es.

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„Ick küer platt un du küers platt!, sangen die Kinder der Ludgerischule und konnten auch noch

die Gedichte von Augustin Wibbelt „Pöggsken satt in Sunnenschien“ und „Liesken laot us danzen“.

Bei so einem tollen Nachwuchs wird die plattdeutsche Sprache in Neuenkirchen nicht aussterben,

so der Tenor der Heimatfreunde. Noch einmal kamen die singenden Kiepenkerle mit der Hitparade.

Da wurde aus „Tränen lügen nicht“ ganz einfach „Watt de Buer nich kennt datt frett he nich“ und

auf Platz eins kam der „Mönsterländer Korn“ und „Witte Blömkes füör Marleen“.

 

Einmal wollte Anita Ross als Kind nach Münster. Davon erzählte sie und auch vom Besuch im

pikfeinen Cafe, wo sie ein Stück Ananastorte aß und die Ananas ausspuckte, weil sie meinte es

wäre eine Rübe. Wie schön klingt doch das Lied „Wenn alle Brünnlein fließen“ auf plattdeutsch

„Wenn alle Pütts vull Water sind dann mott mandrinken“ und zum Abschluss: “Nu Bröers,

Süster:guedde Nacht, Guods Engel kümp van´n Hiemmel sacht“..